Das Individuum merkt ’s eher nicht, weil es denn gut daran tut, sich im Schlaf nicht auch noch selbst zu beobachten. Doch schon länger vermutet die Wissenschaft, dass unser Hirn im Schlaf tages-aktuell empfangene Informationen verfestigt und „abspeichert“.
Wie dies biologisch als Prozess abläuft, haben nun wohl Münchner Forscher vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie bei Laborschläfern entdeckt. Ergebnis ihrer Studien: beim Einschlafen ändern sich die funktionellen Verknüpfungen im Gehirn, große Bewegungen finden jedoch nicht erst im Tiefschlaf, sondern schon früher statt.
Wer immer sowas kann, es waren Versuchspersonen, die man bat, im Magnet-Resonanz-Tomograph unter Beobachtung per Elektro-Enzephalogramm (EEG) einzuschlafen. Dabei wurden die Probanden während der leichten und tiefen Schlafphasen an deren Hippokampus-Region des Gehirns beobachtet, die wesentlich ist, wenn kurzfristig im Gedächtnis was abzuspeichern ist, was im Wachsein aufgenommen wurde.
Schon frühere Studien zeigten, dass der Hippokampus beim Einschlafen schnell aus dem Netzwerk für Selbstbeobachtung, Tagträume oder Erinnerungen aussteigt, man aber lange nicht entdeckte, was er dabei tut.
Jetzt machte die Wissenschaft sichtbar, dass der Hippokampus beim Einschlafen ganz neue Arbeitsaufträge erledigt: Die funktionellen Verbindungen mit dem Temporal-Lappen – zuständig für episodisches Langzeitgedächtnis – nehmen zu, und auch die im EEG sichtbaren ‚Schlafspindeln‘ deuten auf hohe Synchronisationstätigkeit.
Und wohl auch beim Mittagsschläfchen und eben dann auch im leichten Schlaf ist der globale Informationsfluss zwischen den einzelnen Gehirnregionen sehr stark. Eine mentale Leistung, die wohl dadurch erreicht wird, dass äußere Einflüsse beim Einschlafen abgeschottet werden.
Bleiben Störungen noch deutlich weg und ist damit die unterbewusste Konzentration noch höher, erreicht das Gehirn weitere Leistungen im Tiefschlaf. Ist diese Phase erreicht, nehmen jedoch die funktionellen Verknüpfungen des Hippokampus mit anderen Regionen wieder ab.
Ob es nun gut und günstig ist oder aber das Gehirn keine Informationen mehr zwischen verschiedenen Bereichen austauscht, sondern sie in lokalen Netzwerken verarbeitet, dürfte dem Langschläfer regelrecht „wurscht“ sein.
Er ahnt oder weiß wohl nur, was auch die Spezialisten erklären, dass wir im Tiefschlaf in Bewusstlosigkeit geraten und Informationen von außen nicht mehr wahrnehmen.
Nun gut, das ist eher nichts Neues…
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