Wenn in unserer Gesellschaft eine sozial orientierte Feindlichkeit in besonderem Maße für Konfrontation sorgt, ist es eine solche, die aus Hass entspringt, sich aber auch als Aggressionen aus Angst darstellt und die ‚krankhafte Züge‘ annehmen kann, wenn es – wie bei ersten wissenschaftlichen Tagung im deutschsprachigen Raum deutlich geworden – um ‚Islam-Phobie‘ geht. Doch Angst ist eben ein schlechter Ratgeber, wenn sie denn Menschen erregt und bewegt, die sich von Angst gegenüber dem Islam leiten lassen. Diese Empfindung darf nun nicht auch noch politisch missbraucht werden.
Wie bei nahezu jeder Art an Phobien, gilt eine solche auch für die Haltung vieler gegenüber dem Islam. Es ist meist ein Unbehagen bei Begegnungen mit dem Fremden, das man gerne beiseite schieben möchte: Nicht hinsehen, ablehnende reagieren, oft auch aggressiv, sobald sich das Fremde/ der Fremde die Konfrontation aus löst und sich ein Gefühl der Enge einstellt.
Wer sich ängstigt, tut dies, weil er glaubt Lebensraum oder Umgebung zu verlieren, weil er glaubt es gehe ihm ans Eigentum oder auch, weil er auch glaubt, er müsse sich selbst infrage stellen.
Unter diesen Aspekten entstehen eigenartig Koalitionen, die sich trotz individueller Gegensätze auf ein „ Feindbild“ einigen. So haben „Islamphobie Menschen“ den für sie besseren Lebensentwurf und benötigen für ihren selbst-verliebten Betrug eine Ableitung, mit der man sich abgrenzen kann. Was in früheren Jahrhunderten den Juden in diesem begegnete, wird heute vergleichbar den Muslimen zugeschoben. Muslime erkennt man meist leicht und kann sich folglich auch „bequem“ von deren Einfluss und Auftreten abgrenzen.
Bitte mehr Vernunft!
Angst kann jedoch am ehesten kontrolliert und abgebaut werden, wenn man sie sich eingesteht und selbstreflexiv ausspricht. Bleibt die Angst unbewusst, wehrt man sich, ohne das Recht dazu ableiten zu können.
Wer seinem Unbehagen begegnen will, das er für bedrohlich hält, möge die Vernunft walten lassen, sein Wissen vermehren und analysieren, ob sich sein Status tatsächlich als bedrohlich darstellt…Wer Angst krankhaft empfindet, der verzerrt seine Wahrnehmung zu einem vermeintlichen Szenarium des Bedrohtseins.
Konkret sind das jene „Angstbilder“, durch die der fundamentalistische Eifer einer Religion – mit Fanatismus oder auch mit Terrorismus – dem „Islam“ gleichgesetzt wird. Weder wird nämlich die Scharia zum alternativen Recht, noch sind jugendliche Muslime die Selbstmord-Attentäter von morgen.“
Sehnsucht nach Prinzipien
Wer sich seinen Ängsten mit kritischer Selbstreflexion stellt, der kann auch erkennen, dass mehrmaliges Gebet mit Werten und Prinzipien eben auch vom Relativismus geprägt sein kann, nach denen sich viele „Anders- oder Un-Gläubige“ auch sehnen. Das mag auf den modernen Menschen bedrohlich wirken, weil es zur ordentlichen Einordnung eigener Werte und und eines starken Fundaments bedarf.
Deshalb, so sie Wissenschaft, sind islamfeindliche Aggressionen am ehesten bei politisch Rechten anzutreffen, die selbst wenig religiös bis atheistisch sind. Man gibt zwar vor religiös zu sein und beruft sich auf das christliche Abendland, doch wahrlich gläubige Christen sind aus religiöser Überzeugung tolerant gegenüber dem Islam.
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