Heute war es mal wieder offensichtlich: Die Reinigungskraft auf der Privat-Station Abteilung 54 in der Klinik VS machte zwar ihre Arbeit ordentlich, ob sie jedoch den Putzlappen wechselte, als sie das nächste Zimmer machte, konnte der Patienten-Besuch nicht kontrollieren. Dem jedoch fällt auf, dass die Desinfektionsmittel-Spender, die man noch aus der alten Anstalt kannte, allenfalls im Sanitärbereich für den oder die Patienten und an diversen Wagen des Personals auf dem Gang zur Verfügung stehen…
Wer die die meist schlecht bezahlten Reinigungskräfte in deutschen Krankenhäusern befragen könnte, der könnten erfahren, wie schwierig es ist, hygienisch sauber zu machen.
Ob allerdings die Arbeitskräfte tatsächlich auf die Hygiene-Regeln geschult wurden, denn so ein Keim macht keinen Unterschied bei der „Zimmerbelegung“
Und so machte das TV-Magazin frontal in seiner Sendung vom 9. Juni 2015 deutlich, dass die Frage nach der Krankenhaus-Hygiene durch Außenstehende oder Angehörige kaum zu beantworten ist.
Eines jedoch ist jedem Beobachter klar: Reinigungskräfte rangieren in der Hierarchie ganz unten: Wenig Geld für einen Knochenjob im Schichtdienst – meist für unter zehn Euro die Stunde.
Ob eine „professionelle Schulung“ der Kräfte erfolgte, weiß nur die Verwaltung, den angelernt wird meist durch Kolleginnen. Und so sind meist auch die hygienischen Mindeststandards, allem voran die Desinfektion der Hände, eher nur auf Papier bekannt, was als Dienstanweisung wenigstens zu unterschreiben ist.
Fragen nach der Hygiene kann man kaum, weder als Patient noch als Angehöriger – so gilt das Hygienemanagement im Haus als gegeben.
Der Hygienepapst für die Republik ist Professor Klaus-Dieter Zastrow, Arzt für Umweltmedizin und Hygiene. Er machte bei frontal deutlich: Wer nicht vor Arbeitsbeginn geschult werde, der kann viel oder gar alles falsch machen. Denn Schulung heißt Hygieneregeln zu beachten.
Für jedes Zimmer mit Waschbecken, Toilette und Dusche und Verkehrsflächen bis unters Bett soll jeweils ein neuer Lappen verwendet werden. Doch stehen diese Mengen überhaupt zur Verfügung? Und ist das Putz-Pensum auch an Wochenenden zu schaffen…?
Was immer auch eine Klinikverwaltung vorgibt, muss nicht auch Tatsache sein, denn sparen heißt Kosten vermeiden.
Was aber ist auf den Putzwagen drauf? Wie voll sind die Eimer, dass das Verhältnis von Wasser und Desinfektionspulver auch stimmt?
Kommt es nicht doch zu bedenklicher Fehldosierung…? Oder geht das doch Pi mal Daumen auf drei Eimermit Wasser…? Denn das Mittel ist teuer. So kann die falsche Dosierung schon mal Patienten gefährden.
Selbst auf einer Isolierstation stimmt wohl nicht immer alles, da werde schon mal das Desinfekt-Pulver ohne Wasser auf den Boden gestreut – eigentlich schwachsinnig. Ob die Dosieranleitung im Putzmittelraum tatsächlich gelesen wurde…
Egal also, ob hohe oder einfach Schulbildung – Mitarbeitern muss die Bedeutung ihre Arbeit klar sein. Und zwar für Handläufe, Türklinken, TV-Fernbedienung, Lichtschalter oder Stuhllehnen. Selbst Fahrstuhlknöpfe und Desinfektionsmittelspender selbst können Keime trage.
Ob nur in der Übertreibung die Anschauung liegt, wenn man forderte, dass Angehörige Einmal-Überschuhe tragen sollten…??
Denn selbst an Schuhsohlen wurden MRSA-Keime identifiziert. Keime, die gegen viele Antibiotika resistent sind und für immungeschwächte Menschen tödlich sein können.
Wenn ein Krankenhaus dazu „nicht pathogenen Umgebungskeime“ benennt, muss dies eher als Schutzbehauptung gelten.
Nicht nur der Hygiene-Prof meint: Wenn Schulung nicht stattfindet, gelten Schwächen in der Hygiene wohl in vielen deutschen Krankenhäusern. Ein Phänomen, das überall gilt?!
Was schon beim Hausarzt als daneben gilt, jeden Patienten schon am Medical-Counter mit Handschlag zu begrüßen, darf am Krankenbett schon gar nicht sein.
Nicht mal durch den Chefarzt bei seinen Privaten…denn gleich nebenan liegt noch einer mit „pfuddligen Bettfingern“, der ebensolche Hausschuhe oder Schlappen von zuhause ins Krankenhaus brachte
Prof. Dr. No meint
Hallo, Prof, hast du jüngst „frontal“ geschaut..?
Ja, ich hab´s teilweise geguggt.
Die Sendung ist mir insgesamt zu tendenziös und zu wenig objektiv.
Über Hygiene im allgemeinen und speziell Krankenhaushygiene könnte man stundenlang diskutieren…
Aber denk‘ immer dran: Der Mensch isch e Sau!
Auch der Wiener hat Recht, der im Pissoir eines Wiener Beisl
folgende Lebensweisheit „an-bebbte…