…und warum eine Steppdecke noch lang nicht zur Barbour-Jacke wird…?
Wenn faz.net meldet: „Was für Frauen die Schuhe, seien für Männer deren Hemden“, darf dem ruhig widersprochen werden. Dass der deutsche Durchschnittsmann gleich 21 Exemplare im Schrank habe, dürfte mehr als nur übertrieben, sonden eher utopisch sein.
Denn mancher trägt sie gerne: die Holzfäller-Hemden, die maskulin wirken (sofern der Kerl das hergibt), die bunt karierten oder gar geblümten Hemden, die Urlaub vemitteln, Polo’s der führenden Marken mit Reiter oder Krokodil, die als sportlich gelten…. und dann sind da noch die Träger der simplen oder bedruckten T-Shirts oder jenen aus der Gattung mit ’ner viel-Knöpfle-Leiste, die dann aber den eher wenig modischen und geschmackvollen Mann ausmachen, weil der sein Shirt womöglich noch für zwei, drei Tage anbehält…
Doch wer hackt Holz, ist ständig im Urlaub oder trägt die Plaunze unterm Polo-Hemd? Keiner zur selben Zeit, deshalb aber auch nicht gilt, dass sich der Mann grundsätzlich dem Klassiker widmen muss: dem schlichten weiße Hemd.
Grad so wie Politiker es tragen (falls die nicht doch den blauen Hemdkragen samt ebensolcher Manschetten schätzen) oder wie Hundertausende am Schreibtisch oder biedere Gäste auf Hochzeiten.
Doch liegen auch sog. Modeberater in der richtigen Einschätzung gleich falsch, die das weiße Hemd als das wichtigste Kleidungsstück des Mannes betrachten, wovon gleich ein Dutzend in den Kleiderschrank des Mannes gehören sollen…
Als NoGo gilt, wenn wenn sich die Struktur und die Kanten von darunter getragenen T-Shirts oder Unterhemden abzeichnen, auch wenn Unterhemden grundsätzlich und als „voll daneben“ geltem.
In längst vergangenen Zeiten galten weiße Hemden als Zeichen von Reichtum, weil sich nur reiche Familien textilen Wechsel und regelmäßiges Waschen leisten konnten.
Doch heute zeigen sich die deutschen Männer zeitgerecht und preisbewusst, will man doch nur 20 bis 60 Euro für ein Hemd ausgeben. Meist eines auch noch mit Brusttasche, die jedoch eher den seriösen Eindruck zerstört, der von einem weißen Hemd oder desen Träger erwartet wird…
Denn weder Zigaretten noch Visitenkarten gehören in die verwerfliche Brusttasche, weil die oft dem Krankenhausarzt vorbehalten ist.
Wer als Mann jedoch so ganz und gar nichts vom angesagten Dress-code oder vom Bügeln oder vom Schuhputzen hält und die Partnerin auch eher weniger, der wird weiterhin als textiler ‚Lonly‘ gelten, der dann auch keine Ahnung hat, was man unter einer gesteppten Barbour-Jacke trägt (die nun nicht aus einer alten Steppdecke umgenäht wurde) und für den Schuhe auch passen, ohne diese zu putzen…
Übrigens: Grönemeyer trägt meist T-Shirts unterm Sacco…
Oberlehrer meint