Die begleitende Industrie dürfte sich freuen: noch nie zuvor gab es höhere Abfallberge in den Bundesligastadien wie nach der Saison 2015/16: aus 11 Millionen Einwegbechern wurde in der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga getrunken.
Legte man die verbrauchten Becher aneinander, reichte die Strecke von Berlin bis nach Athen. Bei den Borussen verbrauchte man mit 1,4 und bei den Bayern 1,3 Millionen Stück, womit die beiden den größten „ökologischen“ Fußabdruck im Profifußball hinterließen.
Klar, dass bei solchen Zahlen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vom Ligaverband und allen Bundesligavereinen eine Verpflichtung zu abfallarmen Mehrwegbechersystemen beim Getränkeausschank fordert. Denn nur noch sechs Erstligavereine und damit gerade einmal ein Drittel auf Mehrwegbechersysteme. Mehrwegbecher beim Getränkeausschank könnten mit Zustimmung der Bundesligavereine durch den Ligaverband beschlossen werden.
Bei einem Fußball als Milliardengeschäft müssten die Vereine tatsächlich Verantwortung übernehmen und die gesamtgesellschaftliche Aufgabe des Umweltschutzes mit umsetzen. Selbst mancher Dritt- oder Viert-Ligist verfügt über ein moderneres Abfallmanagement als die Bundesligaspitzenreiter…
Um Abfälle zu vermeiden sowie Energie und CO2-Emissionen einzusparen, sind die Becher der beste Weg, die wiederverwendbar sind, denn schon nach fünf mal sind sie umweltfreundlicher als Einwegbecher.
Um Mehrwegbecher auch „sicherer“ zu machen, werden inzwischen spezielle Modelle eingesetzt. Diese sind leichter als bisherige Becher, haben gerundete Kanten und einen angeschrägten Boden, so dass sie dann, wenn sie geworfen würden, sofort entleeren.
Auf diese Weise hat Hannover 96 vor einem halben Jahr mit großem Erfolg einen Wechsel von Einweg- auf sicherheitsoptimierte Mehrwegbecher durchgeführt. Das allerdings war nicht der Grund, dass der Verein deshalb abgestiegen ist…
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