Hochdotierte Stars wie Julia Roberts, Tom Hanks und der in armen Ländern sozial engagierte George Clooney sagten ihre Teilnahme am Golden Globe ab. An die Stelle dieses traditionell äußerst glamourösen Events trat nun eine einfache Pressekonferenz. Am 25.02. werden – so ist es geplant – die Drehbuchautoren, die ihren Streik am 13.02.08 beendeten einen neuen 3-Jahres-Vertrag unterzeichnen.
3.775 Autoren und somit knapp über 92% haben sich auf Empfehlung des Vorstands der Autorengewerkschaft WGA (Writers Guild of America) mit dem neuen Vertragsangebot anfreunden können.
Der Anlass des Streiks war die geringe Vergütung, die sie als Autoren gigantischer Hollywood-Projekte, wie man die Filme korrekterweise bezeichnen muss, erhielten. Laut des neuen Vertrages werden die Honorare und besonders auch die DVD-Tantiemen angehoben.
Wenig erfreut über den Streik waren die Filmverleiher und die Veranstalter diverser Events. Den Berichten der Los Angeles Times zufolge soll ein Schaden des etwa hunderttägigen Streiks in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar entstanden sein.
Offenbar gingen die Sympathiepunkte der Stars in dem Projekt Streik dieses Mal nicht an die Lobbyisten, sondern an die Streikenden.
Wenn man bedenkt, dass ein Star für einen Film ein Honorar von einer 2-stelligen Millionen-$-Dollar-Summe pro Film erhält, ist die Solidarität ein Zeichen des Respekts vor den Menschen, ohne die der „Stoff“ für Filme gar nicht kreiert würde.
Was verwundert, ist dass der Streik nicht im Wahlkampf der aktuellen Präsidentenkanditaten thematisiert wurde. Mehr noch: Die Kandidaten gingen dem Thema aus dem Weg. Möglicherweise sei das Thema zu „touchy“, also zu heikel, so „tv-guide“ im November des Jahres 2007.
Da die USA in vielen Bereichen des Lebens der Industriestaaten Trendsetter sind, verbleibt uns, zu beobachten, ob in unserem kleinen Land Autoren ähnliche Erfolge künftig feiern können.
Weniger Glamour und dafür klare Solidarität: Das ist allemal der richtige Weg versus dem immer währenden Gleichmut.
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