Was nun?! – Mach ‚mer G8 oder Gemeinschaftsschule, geh’n wir zur Realschule und dann aufs Wirtschaftsgymnasium?! – Die Bildungsgewerkschaft ist sich längst klar, dass die Koppelung von sozialer Herkunft und Schulerfolg nicht gelöst ist. Und wer trägt die Schuld! Ganz klar: Politik und Kultusminister versäumen es noch immer, die Schwerpunkte richtig zu setzen. Und allein deshalb kann die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) darauf hinweisen, dass die Frage der Chancengleichheit auch zehn Jahre nach PISA nicht gelöst ist.
So ist dann auch die Rede davon, dass „mangelnde Chancengleichheit […] die offene Wunde des deutschen Schulsystems“ ist und diese „immer noch eitert“
Harter Tobak für Politik und Kultusministerkonferenz, die ihre Aktivitäten wesentlich noch immer falsch pointieren:
_da sind die Schwerpunkte nicht richtig definiert und
_ die Bundesländer haben sich bei der Schulzeit-Verkürzung verzettelt. Denn diese rägt zu mehr Bildungsgerechtigkeit überhaupt nichts bei.
Dies hat zur Folge, dass es in der Republik nicht gelungen ist, die Korrelation von sozialer Herkunft und Schulerfolg, aufzulösen. Eine(r) von fünf der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler können nicht ausreichend lesen und rechnen, um bei Bewerbung zum Beruf und im Alltag zu bestehen.
Was bereits 2001 als „PISA-Trauma“ veröffentlicht wurde, ist noch lange nicht therapiert, geschweige denn geheilt.
Die Lösung: Politik und KMK sollten sich am Leitbild eines inklusiven Schulsystems orientieren, was „eine Schule für alle Kinder“ bedeutet. Und was sagen die Lehrer? Die wissen zwar, dass bisher Kinder mit zehn Jahren auf verschiedene Schultypen verteilt werden, doch wissen sie nicht, wie damit wohl auch der Berufs- und Lebensweg vorgezeichnet wird….
Die frühkindliche Bildung zu stärken und Ganztagsangebote in einem inklusiven Bildungssystem mit moderner Lehr- und Lernkultur auszubauen, lautet wohl das Gebot der Stunde. Denn nur auf diese Weise können alle (!) Kinder und Jugendlichen bestmöglich und individuell gefördert werden.
Doch stimmt ’s auch? Können wirklich alle Schüler, unabhängig von deren familiärer Sozialisation, auch erfolgreich mitgenommen werden…? Jedenfalls ist die Strategie der KMK nach PISA, verstärkt auf Evaluation zu setzen, nicht aufgegangen sei.
Viel eher wird getestet, getestet und getestet, ohne dass die Qualität gesichert und systematisch mit anderen Aufgaben der Schulentwicklung und Lehrerbildung verknüpft wird.
Da liest sich dann als Ironie der Pädagogen an den Hochschulen: Allein vom Wiegen wird die Sau nicht fetter.
Und so stehen die Lehrer wohl erwartungsvoll und noch weiterhin unter Reformdruck, ohne dass sie finanziell und personell in geseundem Maße unterstützt werden.
Denn die Länder beginnen Lehrerstellen abzubauen, die demografische Rendite wird gestrichen, obwohl das Geld im System bleiben müsste, damit sich die notwendige Pädagogik verbessern lässt..
Wer Bildung hat, der ist empört,
Wenn er so schrecklich fluchen hört.
Dies „Nasowolltich“, dies „Parblö“,
Dies ewige „Ojemineh“,
Dies „Eipotztausendnocheinmal“,
Ist das nicht eine Ohrenqual?Und gar „Dassdichdasmäusleinbeiß“,
Da wird mir ’s immer kalt und heiß.
Wie oft wohl sag ich: Es ist hässlich,
Ist unanständig, roh und grässlich.
Ich bitt und flehe: Lasst es sein,
Denn es ist sündlich. Aber nein,
Vergebens ring ich meine Hände,
Die Flucherei nimmt doch kein Ende.Wilhelm Busch 1832 – 1908
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