Auf die Reporter-Frage im öffentlichen Raum: „Was ist für Sie Sexismus?“ stutzte der so Befragte, Mitte 20, kurz, wandte sich um, suchte seine Begleiterin ‚im Off‘ und meinte nur: “…Schaaaaatz…??!!“
Zugegeben, einfach eine knappe Definition abzugeben, fällt schwer, und so liest man bei Wikipedia:
Als traditioneller oder offener Sexismus (von engl. sex‚ dem biologischen Geschlecht, und der Nachsilbe -ismus) wird eine offene, auf das Geschlecht (lat. sexus) bezogene Diskriminierung bezeichnet. Unter dem Begriff werden Geschlechter-Stereotype, Affekte und Verhaltensweisen gefasst, die einen ungleichen sozialen Status von Frauen und Männern zur Folge haben oder darauf hinwirken. Der sog. ‚moderner Sexismus“ wird nicht offen gezeigt, sondern tabuisiert und versteckt. Er zeigt sich indirekt durch die Leugnung von Diskriminierung und die Ablehnung von Maßnahmen, die darauf abzielen, Ungleichheit von Frauen und Männern abzubauen.
Schließlich bezeichnet der Neo-Sexismus den der Konflikt zwischen egalitären Werten und negativen Emotionen gegenüber Frauen (Misogynie) bezeichnet.
Was aber ist die Ursache von Sexismus? Sind es die Ängste vor der De-Stabilisierung männlicher Geschlechtsidentitäten und der bislang noch immer hierarchisch betrachteten Geschlechterordnungen von „übergeordneter Männlichkeit und untergeordneter Weiblichkeit?“
Wer diesen Ängsten auf seine Art entgegen wirken will und dies auch tut, dem dient Sexismus unbewusst oder bewusst als vermeintliche Macht, mit der versucht wird, ein „Machtgefälle bzw. Abhängigkeitsverhältnisse zu „ver-geschlechtlichen“ oder aber aufrecht zu erhalten.
Für die Wissenschaft ist Sexismus längst auch Gegenstand der Gesetzgebung und der Sozialforschung, die sich den Gender Studies und der Vorurteilsforschung widmet.
Ist nun Sexismus allerorten auch ein alltägliches Übel? In einer Leistungsgesellschaft, von Männern dominiert, die fixiert sind auf Macht, Einfluss und Karriere?
Welche Gattung Mann reduziert Frauen (oder auch schon mal Männer) auf ihr Äußeres? Spricht ihnen aufgrund des Geschlechts Kompetenz, handelt würdelos und ehrkränkend, und damit auch verletzend?
Hier sind Grenzen entweder bereits vor- und nach-pubertär, also erzieherisch gegeben oder sie müssen gezogen werden, damit ein Fehlverhalten nicht ohne Folgen bleibt, wenn sexistisches Verhalten auftritt und bekannt wird.
Doch sind in diesen Tagen und Wochen nicht auch die Medien geradezu hysterisch, bei der Frage, wo und wie Sexismus beginnt?
Sind manche Kerle nicht schon in ihren sprachlich missglückten Äußerungen, die gar als zweifelhaftes Kompliment verstanden werden sollten, dümmlich geprägt und wollten eigentlich gar nicht belästigen
Muss einer wahrlich missglückten Äußerung, die durchaus auch herabwürdigt, der Rücktritt oder die soziale Ächtung folgen?
Weil die wilden 60er längst vorbei sind, sind die Grenzen feiner geworden, weshalb eine verbale Peinlichkeiten jedoch nicht verharmlost werden kann und der körperlich sexuellen Handgriff oder gar der “Übergriff“ schon gar nicht.
Das dürfen die Opfer so sehen. Doch darf nicht verkannt werden:
Die meisten Männer verhalten sich angemessen, weshalb die mediale Diskussion nicht überzogen werden darf.
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