Nicht jeder kennt den Sinnspruch vom „Blinden, der von der Farbe redet“. Doch mancher schwingt sich denn doch auf. So auch wenn es um das „bedingungslose Grundeinkommen“ geht.
Da stellt man in den Raum, man sei kein Anhänger sozialromantischer Fantasien, könne aber die Kritik gegenüber dem „bedingungslosen“ Grundeinkommen nicht nachvollziehen.
Ist dies aber wirklich die fairste Variante, alle Bürger in Deutschland gleichzustellen? Alle!? – Unabhängig davon, wer sich hier in Deutschland aufhält und in welchem Status…? Aha. Also auch der geduldete Flüchtling.
Jedem Einzelnen würde es die Selbstbestimmung und Selbstverantwortung geben. Ja, sapperlot! Die hat er doch auch, wenn er sich wie bisher der Schule und der Berufsausbildung stellt.
Ist aber das „bedingungslose“ Grundeinkommen das „liberale Erfolgskonzept für die freie Marktwirtschaft?“
Ein Marcus Maximilian Wöhrl, junger Vorstand einer Hotel AG, meint dazu:
gesellschaftliche Spaltung könne überwunden werden, die ewige Diskussionen um angebliches Sozial-Schmarotzertum oder Nachteile gegenüber denen „da oben“ würden beendet. Jeder wäre für sich selbst verantwortlich und könnte seinen Lebensunterhalt selbst bestimmen.
Ja, wer glaubt denn sowas?
Auch würde die Bürokratie abgebaut, denn dass der Staat ein Grundeinkommen für jeden nicht leisten könne, können gar nicht gelten. Würden doch alle sonstigen sozialen Grundsicherungen und Subventionen wegfallen.
Und wenn wer langfristig krank wird, Pflegefall oder in Altersdemenz gerät…?
Dann wären auch Behörden und deren Apparat nicht mehr so umfänglich erforderlich. Man möge nur denen, die die Angst davor schüren, dass dann viele nicht „mehr“ arbeiten würden, sei zu widersprechen. Denn wer nicht arbeiten wolle, schaffe es auch heute schon sich zu drücen.
Wer also mit der Grundsicherung zufrieden sei, er möge davon leben. Habe doch jeder die gleiche Basis und kann was draus machen…oder eben nicht.
Einwohner mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland sollten also ab dem 16. Lebensjahr 1000 Euro netto monatlich bekommen. Unabhängig von Beziehung, Herkunft, Religion oder anderen Kriterien.
Dieses GEK erhält man bis ans Lebensende, und davor gab’s das „Kindergeld“, welches immer 50 Prozent des GEK umfasst. Und schließlich werden die 1000 Euro alle zwei Jahre an den Verbraucherpreisindex angepasst.
Bravo, so mach’ mer‘s!
Im Gegenzug entfielen bisher geltenden Sozialleistungen. Jeder müsse Wohnung, Lebensunterhalt und Weiterbildung nach der Schulzeit selbst finanzieren.
Und dann der HAMMER! Konsequenterweise müssten auch Arbeitslosenversicherungs- und Rentenversicherungszahlungen der Arbeitnehmer entfallen. Eine zusätzliche Rente oder ein Arbeitslosengeld gäbe es nicht mehr.
Dann hinüber zum vereinfachten Steuersystem, das in der Summe z einer höheren Besteuerung führt. Ausgerichtet auf Ausgaben (Mehrwertsteuer) und nicht auf Einnahmen (Einkommensteuer), womit trotz Grundeinkommens Arbeit reizvoll werde…
Doch das das „bedingungslose“ Grundeinkommen ist nicht wegen des „Grundeinkommen“, sondern wegen des „bedingungslos“ stark umstritten.
Wie will man noch Sozialpolitik betreiben, wenn jeder für sich selbst sorgen müsste und der Staat niemanden mehr beschützen muss oder darf?
Wenn du geschwiegen hättest, wärst du Philosoph geblieben.
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