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Nichts kann so gut sein, dass es nicht doch könnte verbessert und geändert werden. Das merkt auch derjenige, der sich vier und mehr Jahrzehnte nach seinem Abitur bei der VHS noch einmal jener Fremdsprache aussetzt, die er früher nahezu gehasst hat: Französisch!
Und was passiert mit 60+ ?
Madame Chantal B. („la Reine de VHS“) macht allein mit Arbeitsbuch und nur (!!) an der Tafel einen Frontal-Unterricht, der aktuell kaum besser sein kann und der seinesgleichen sucht.
Nun gut, 90 Minuten die Woche sind keine Schulwoche mit Kopfschmerzen, Erschöpfung und nahe der Depression.
Doch woran liegt es, dass immer mehr Schüler psychisch leiden und über Beschwerden klagen, die die organisch unspezifisch sind?
Eine aktuelle Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse brachte hervor, dass rund 26.500 Sechs- bis 18-jährige im Kreis der KKH-Versicherten bereits bundesweit betroffen seien. Macht hoch gerechnet etwa 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche.
Der maßgebliche Grund dafür:
Stress, hoher Leistungsdruck in der Schule, ehrgeizige Eltern und eine zu schnelle soziale Gesellschaft mit zu vielen digitalen Reizen, mit Mobbing in sozialen Netzwerken und dann auch noch mit Versagens-Ängsten. Das alles überfordert und macht verzweifelt.
Symptome sind demnach „Anpassungsstörungen“ als depressive Reaktionen wegen körperlicher und seelischer Belastungen bei Leistungsdruck und Mobbing.
Und dabei nimmt der Stress mit jedem weiteren Schuljahr und den Anforderungen zu.
Es heißt: die Eleven spürten als Symptome bei eben diesen Anpassungsstörungen ein Gedankenkarussell von Frustration, Reizbarkeit und Mutlosigkeit. Selbst Ängste mit Panik-Attacken würden 3.400 Schüler mutlos machen…
Die Merkmale Stress, Druck und Mobbingerfahrungen sind schnell zur Depression geworden, was Ärzte zunächst noch als Burnout diagnostizieren. Jeder Fall zeige jedoch eine als schwierig betrachtete Lebensbewältigung.
Konkret geäußerte werden unspezifische Schmerzen, Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Probleme als „somatoforme Belastungen“, ausgelöst durch emotionalen Stress und soziale Konflikte.
Klassenarbeiten ergäben den „Rest“, weshalb man den Schülern lehren müsse, mit Herausforderungen und Belastungen umzugehen: also Stress-Prävention sowohl in der Schule wie auch zuhause.
Und wie schon in den 50ern und 60ern seien schulischer Leistungsdruck und nun eben das „neuzeitliche Mobben“ die Stressfaktoren.
Weniger belastend seien Termine in der Freizeit als feste außerschulische Aktivitäten, weil es Eltern gelänge, eine Balance zwischen Schule und Freizeit zu finden.
Provokant sind dazu jedoch (falsche) Idole und (seltsam wichtige) Influencer – wenn man denen folgen wolle…. Und während Lehrer eher nicht besser wurden, erwarten diese und das Umfeld immer bessere Leistungen. Durchschnitt gilt als „abwertend oder problematisiert“.
Auffällig sei, dass ältere Schüler sich bei Stress häufiger zurückzögen und Symptome deutlicher würden: Müdigkeit, Erschöpfung und stressbedingte Kopfschmerzen.
So lasse unter Stress die Konzentration nach, mit der Folge, dass der Schüler schnell aggressiv werde…und dann wohl die Leistungen abfallen.
Ein Teufelskreis! Mais moi – j‘ embrasse Mme. B.!
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