Es überrascht zu hören oder zu lesen, dass der amerikanische Bestseller-Autor John Irving Legastheniker sei. Gelten doch Autoren eher „schrift-und lese-stark“! Klar, das Talent entwickelt sich meist erst nach der Pubertät, um dann festzustellen, das sich späte Erfolg von den Genen ableiten lassen.
Diese „Denke“ sei jedoch falsch, weil man sich dadurch mental oder kognitiv blockiere und limitiere.
Bleibt aber trotzdem die Frage:
Ist Erfolg genetisch bestimmt?
Sicher nicht, denn auch unsere Gene bedürfen einer anregenden Umwelt, der bewegt positiven Sozialisation also, um viele Fähigkeiten auszubauen und zu entwickeln.
Bleibt als zweite Frage:
Stimmt es, dass wer was werden will,
sich jeden Tag neu entscheiden muss?
Also auch, sich 1965 statt für eine Banklehre fürs Abi ‘67 zu entscheiden, um dann nach wenigstens zehn Semestern ein Diplom zu erlangen…??!! Klar, denn nur das schuf die Möglichkeit und den zunächst ungeplanten Zugang in den befriedigenden Lehrberuf am Wirtschaftsgymnasium.
Was aber ist von Ratschlägen zu halten, die Welt verstehen zu lernen?
Reichte wirklich folgendes?
1.Gehen Sie woanders hin und lassen Sie die Welt herein
Wer sich entwickeln möchte, sollte sein bisheriges Umfeld verlassen. Die Welt reinlassen, heißt eben auch, sich selbst verändern. Das gilt im direkten und übertragenen Sinn. Wer sich über Jahre in einem wenig anregenden Arbeitsumfeld aufhält, tut seinem Hirn nichts Gutes.
Wer immer das Gleiche tut, wird zwar Spezialist, lernt aber meist nichts hinzu. Nicht mal, weil es nichts gäbe, sondern weil die Neugier abnimmt.
Nicht gemeint ist ein ständiger Jobwechsel. Doch auch Reisen bringen einen in die Ferne, in andere Welten und die Zukunft. Mal die eigen Stadt für einige Zeit zu verlassen, ist auch keine schlechte Idee.
Wer viel reist und erlebt, ist meist auch weltoffener und meist auch toleranter. Denn nur wer tolerant sein kann, ist nicht festgefahren, hat ein flexibles Hirn und vertritt gesunde und verwertbare Einstellungen.
2. Biegen Sie auf kleine Seitenpfade ab
Je öfter man das selbe kognitive Verhalten zeigt, desto breiter gräbt man sich ein und kommt irgendwann nicht mehr aus den Furchen.
Wer die Seitenstraßen nicht mehr sieht, kann nicht abbiegen und wird ängstlich.
Denn Bildung und Ausbildung zielen darauf ab, nicht neue Pfade zu gehen, sondern die Betonstraßen im Gehirn zu nehmen.
Wer sich aber traut, neue Wege zu beschreiten, der wird erfahren, dass dies auch mal wehtut, weshalb man gerne auf ausgetretene Pfade zurückkehren will…
Doch daraus mache man ein Spiel: Wer ist stärker, die Kraft der Gewohnheit oder das Ego? Wenn da mal nur nicht Partner, Eltern oder Heimat wären.
Den Motivations-Gurus glaube man allerdings nicht, wenn die behaupten, alles ginge leicht. Denn wer neu agil sein will, muss ein starkes Ego haben, um den Lernprozess aufzunehmen und die Verantwortung zu übernehmen.
3. Legen Sie den Schalter im Kopf einfach um
Inhalte, die einen immer wieder beschäftigten, lasse man links liegen, weil diese blockieren, wenn sie zu oft bedacht werden. Das kann zu einem „circulus vitiosus“, zu einem Gedankenkreisel führen, weshalb man nicht aus sich raus komme. Denn in einer Denkschleife kommt keiner zu neuen Handlungen.
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