„Das ist die Frage aller Fragen“, sang Cliff Richard 1964 auf Deutsch und meinte damit die Treue seines wohl weiblichen Gegenübers. Und heute entblödet man sich nicht zu fragen:
Soll ‚Völkerball‘ aus dem Unterricht verbannt werden?
Und als ob nicht die Frage schon blöd genug wäre, sind es kanadische Forscher, die drüber „studierten“, ob dieses Ballspiel dann doch „unterdrückend“ und „entmenschlichend“ sei…?
Klar, dass sich darauf auch die Teilnehmer in den sozialen Netzwerken einließen: mit eigenen Erfahrungen, manche schwärmend, andere mit schlechten Erinnerungen.
Also: Völkerball-Verbot an Schulen? – Weil sich – vor allem wohl Mädchen – zu deren Schulzeit „während des Spiels gedemütigt fühlten?“
Hätte man bereits in den 50ern den Softball gekannt, wäre wohl die Diskussion gar keine, denn wer davon getroffen wird, kann den Kontakt sicher verschmerzen…
Was für ein zartes Wesen, welche „Henne“ (sorry) muss jene gewesen sein, die in dreizehn Jahren Schule das Aufwärmspiel mit Völkerball als sportliche Bedrohung empfand? Liebte sie doch Schwebebalken, Trampoline, Badminton und Basketball. fand ich mindestens okay.
Kam es aber zum Spiel mit dem Softball, wurde ihr unwohl, weil sie in den nächsten 20 Minuten wohl nichts mehr wert sei: das Völkerballspiel mit vier Niveaus der Demütigung.
Zitat:
Demütigungslevel eins: das Wählen der Teams. Leider wollten die meisten nicht, dass ich in ihrem bin. Klägliche Blicke zwischen mir und meiner Freundin, bei der es auch so war: Na, wer wird heute bis kurz vor Schluss stehen bleiben?
Demütigungslevel zwei: sich nicht verstecken können. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe es während des Völkerballs selten geschafft, mich vor dem Ball zu ducken. Wir bewegten uns mit zu vielen Leuten auf zu kleiner Fläche, ständig trampelte ich jemandem auf die Füße oder stieß ihn an. Auf jeden Fall stand ich immer im Weg. Vorteil für die Gegner.
Demütigungslevel drei: nicht fangen können. Ein Kumpel aus meiner Klasse spottete mal: „Wenn der Ball auf dich zufliegt, kriegst du voll den Körperklaus.“ Das ist inhaltlich richtig. Völkerball ist das Spiel, das die Tollpatschigkeit, die einigen Menschen innewohnt, auf die ganz große Bühne bringt.
Demütigungslevel vier: abgeworfen werden. Ständig traf es mich als Erste oder Zweite. Ein Softball ist in diesem Moment hart wie Stein. Bei unserer Version des Völkerballs flog man nach dem Abwurf raus. Peinliches Trotten zum Rand, hoffentlich hat’s keiner mitgekriegt. Doch, alle, und da lachen sogar welche!
Ist „Völkerball“, seit welchem Jahr auch immer, legalisiertes Mobbing, so die kanadische Bildungsforscherin Joy Butler, weil die die Botschaft des Spiels lautet: Wirf und verletze andere….
Ein Spiel, das aus der Zeit gefallen sei, weil ursprünglich ein rituelles „Kriegsübungsspiel“, wie man wo immer auch lesen kann…
Ein Spiel wie eine Schlacht zwischen zwei Völkern, die sich mit ihren Königen gegenüberstehen, jeweils im Terrain der Kriegsparteien, der Ball als Waffe.
Doch einsam werde und wurde gekämpft. Und einzelne auch verloren!
Wir sich nicht ducken, nicht fangen und nicht werfen konnte, war er DEPP!
Keine zweite Chance, keine Gelegenheit, was zu lernen. Denn das Völkerballspiel fördere rein gar nichts. Nur den Frust.
Wer als Junge werfen konnte, der konnte auch schon gezielt treffen. Mit Schmackes, „der Ball als Waffe“, dem ansonsten Klassenbesten mal direkt in die ……..! Oder eben ins Gesicht. Päng!
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