Es gibt sie wohl auch künftig, die Werbelügen der Hersteller und Importeure. Denn oft verspricht die Verpackung, was als Inhalt nicht zu finden ist. Drum ist es wohl gut, eine Einrichtung wie „Foodwatch“ zu haben.
Denn „Marrakesh Style Tea“ verspricht im Werbe-Clip, dass Minz-Blätter dekorativ in die Teetasse fallen, doch in echt besteht der Dolce Gusto Tee von Nestlé zu 95 Prozent aus Zucker.
Und die versprochene Minze ist nur als Aroma enthalten samt einer Kleinstmenge an Palmöl. Das Ganze auch noch verpackt in einer Plastikkapsel.
Da fragt man nicht nur Foodwatch mit Recht: Ja, geht’s noch, Nestlé?!
Ist man auch bei Werbelügen einiges gewohnt, macht einen der „Marrakesh Style Tea“ von Nescafé Dolce Gusto dann aber eher doch sprachlos.
Was regt bei diesem Nestlé-Mogelprodukt nun am meisten auf?
Die Tatsache, dass der vermeintlich hochwertige Tee vor allem aus Zucker mit Aroma und Palmöl besteht, und dies noch mit irrsinniger Verpackung.
Wer‘s trotzdem kauft, zahlt für diesen „Riesen-Stuss“ teure 4,99 Euro für 16 Kapseln.
Damit ist dieser Nestlé-Tee wieder mal ein besonders dreiste Werbelüge, wenn auch kein Einzelfall. Denn Lebensmittel, die nicht halten, was sie versprechen, sind im Supermarkt der pure Alltag.
Deswegen startete foodwatch gegen solchen Etikettenschwindel der Lebensmittelindustrie den „Schummelmelder“.
Auf www.schummelmelder.de können Verbraucher Produkte hochladen, von denen sie sich getäuscht fühlen.
Mehr als 400 Produkte haben Nutzer bereits als irreführend eingereicht.
Hier fünf Beispiele für Verbrauchertäuschungen auf Schummelmelder.de:
„Incredible Hack“ von Garden Gourmet: Große Packung, kaum Inhalt – darüber ärgerte sich Nutzer Jo bei dem Soja-Hackfleisch, das unter anderem bei Edeka verkauft wird. „Wohl eher Invisible Hack, statt Incredible Hack“, lautet sein Kommentar dazu auf schummelmelder.de.
„Knorr Feinschmecker Spargel Cremesuppe“ von Unilever: Das angebliche „Feinschmecker“-Produkt wirbt damit, keine geschmacksverstärkenden Zusatzstoffe zu verwenden. Tatsächlich enthalten sind aber Hefeextrakt und Aromen. Außerdem Palmöl.
Hipp „Durstlöscher“: Bei dem Getränk, das speziell für Kinder vermarktet wird, handelt es sich einfach um natriumarmes Mineralwasser – überteuert verkauft zu 2,60 Euro/Liter.
Dextro Energy „Schulstoff“: Die Aufmachung suggeriert Leistungssteigerung – dabei besteht das Produkt hauptsächlich aus Zucker und fördert deshalb Übergewicht oder auch Diabetes. Thomas G., der die Traubenzucker-Täfelchen hochgeladen hat, schreibt: „In Bezug auf die angesprochene Käuferschicht, hier Kinder und Jugendliche, halte ich dies in erhöhtem Maße für verwerflich.“
„Sensation Fruit“ von Lindt: Die Schoko-Pralinen werben mit Himbeere und Cranberry – obwohl im Produkt nur 3 Prozent Himbeeren und 1,7 Prozent Cranberries enthalten sind.
Wer sich über die Tricks ärgert, der nutze den Schummelmelder!
Die benannten Produkte fließen ein in die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2020, dem großen Schmähpreis für die dreisteste Werbelüge des Jahres!
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