Ihre Potenziale, die Lebenssituationen und ihr Bedarf an Unterstützung
Mit „Monitor Familienforschung“ Nr. 15 wendet sich eine der drei populärsten Ministerinnen der Republik zu Wort. Nicht über die Mikrofone und auch nicht über TV-Kameras; es ist einer der Newsletters, den viele der Adressaten jedoch nicht bekommen können: Alleinerziehende – ohne Zeit und Geld für den Hoch vor dem heimischen PC.
Und dennoch gilt das geschrieben Wort! Die Ministerin von der Leyen wörtlich: Die meisten Kinder wachsen bei ihren leiblichen Elternteilen auf. Gleichzeitig gibt es aber immer mehr Mütter und Väter, die ihre Kinder alleine erziehen. Das nun sei in aktueller Zeit glücklicherweise kein persönlicher Makel mehr. Schließlich zeigen repräsentative Untersuchungen, dass sich die meisten dieser Familien schnell stabilisierten und viele der von familiärer Trennung betroffenen Kinder die Scheidung der Eltern gut bewältigt hätten.
Schön, wenn die Ministerin sich dies durch Soziologen oder Interviewer hat bestätigen lassen. Das aber heißt nicht auch, dass man sich die Situation tatsächlich vorstellen kann, die auch noch „glücklicherweise“ eine solche sein könne. Und so wird skizziert und spekuliert, wie das denn real sein mag: „Trotzdem sind viele Alleinerziehende auf Unterstützung angewiesen – von Familien und Freunden aber auch von Seiten des Staates.“
Doch die Wahrheit ist längst eine solche aus der Kategorie „Binsen“: Kinder von alleinerziehenden Eltern sind viel stärker von Armut betroffen als Kinder mit zwei Elternteilen. Warum? Weil es für die alleinerziehende Mutter oder den ebensolchen Vater es auch ungleich schwerer ist, arbeiten zu gehen und auch Zeit für die Familie zu haben. Klar, dass da „die gesamte Verantwortung schwer auf den Schultern lastet…“ Und was ist der Ministerin wichtig? Wichtig ist der medialen Über- und Mehrfachmutter, dass Alleinerziehende und ihre Familien die Chance haben, auf wirtschaftlich eigenen Füßen zu stehen. So wie Kinder kein Armutsrisiko sein dürfen, darf auch das Fehlen eines Elternteils kein Armutsrisiko sein.
Doch ist es ein Armutsrisiko! Leider! Denn trotz des Respekts, den Alleinerziehende verdienen, gäben sie zwar Tag für Tag ihr Bestes und liefen zu Höchstleistungen auf. Doch fehlt eben meist auch die Kaufkraft, sich als Verbraucher so richtig oder eben einigermaßen wohl zu fühlen. Da nutzt dem oder der Betroffenen nicht, dass ihm ein Lob entgegenschlägt, er sei nicht nur bei der Erziehung der Kinder im 24-Stunden-Dauereinsatz, sondern vollbringe tagtäglich auch wahre Wunder bei Organisation und Zeitmanagement.
Da klingt es geradezu wie Hohn, wenn erklärt wird, Alleinerziehende machten vor, wie Familienleben auch unter schwierigen Bedingungen „funktionieren“ kann. Doch wirtschaftlich eher schlecht als recht… Da darf dann gerechnet werden im „engmaschigen Netz der Unterstützung“: mit dem Elterngeld und dem Ausbau der Kinderbetreuungsangebote. Nach der Ministerin‘ Wort wesentliche Schritte, um Alleinerziehende finanziell zu entlasten und ihnen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Und weil die Hoffnung zuletzt stirbt, hofft und wünscht Frau von der Leyen, dass Alleinerziehende in Zukunft mit großem Selbstbewusstsein auf eigenen Beinen stehen und für sich und ihre Kinder sorgen können. Bleibt die Frage: Warum können viele Menschen und insbesondere Alleinerziehende so schlecht mit Geld umgehen…? Weil sie keines haben!
Darum halt Schöne Grüße von Ursula von der Leyen
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Monitor Familienforschung: Alleinerziehende in Deutschland – Potenziale,
Lebenssituationen und Unterstützungsbedarfe
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